Hallo! Endlich der neue Reisebericht! An dieser Stelle moechte ich mich entschuldigen fuer die lange
Zeit ohne Nachrichten. Vor allem bei denen, die mir so fleissig geschrieben haben und ich noch keine Zeit hatte um zu antworten.
Ich werde es sobald wie moeglich nachholen!
Nun also, angefangen hat die Sache in Barcelona damit,dass das Schiff nochmal verspaetung hatte und
ich mit dem Taxifahrer fast Voegel gekriegt habe weil er den Quai nicht gefunden hat. Nachdem wir uns laut unterhalten hatten
habe ich bezahlt, das Taxi verlassen und mich ins Buero begeben wo mir dann eben mitgeteilt wurde, dass das Schiff noch ein
wenig Verspaetung habe und ich noch ein wenig spazieren gehen solle. Auf den Ramblas habe ich dann einen netten Kellner getroffen
der mir so gehoerig Angst gemacht hat vor Argentinien, dass ich am liebsten gar nicht mehr eingeschifft haette. Sobald ich
dann jedoch eingeschifft hatte (judihui) ging alles gut. Ich hatte eine tolle Kabine mit Wohnzimmer und Schlafzimmer und Douche
WC, habe rassig ausgepackt und mit dem philippinischen Steward einen Spaziergang auf dem Schiff und zwischen Containern gemacht.
Am naechsten Morgen sind wir dann, nach der Vollmondnacht ausgelaufen. Ein wunderbares Gefuehl so auf See zu sein, nichts
als Wasser und am Rande ein wenig Land. Es war super und die Zeit war toll. So eine Schiffsreise ist auf jeden Fall zu empfehlen.
Ich hatte turbulente Zeiten und es war mir nie langweilig. Ich koennte auch stundenlang auf die See hinaussehen. Also wir
dann Gibraltar hinter uns gelassen hatten wurde es richtig Wasser. Super. Nichts als Wassre, der Himmel, der Horizont, ab
und zu ein anderes Schiff! Ich habs supergut ueberstanden und mir wurde auch nicht einmal schlecht obwohl die See, zu meiner
Freude, ab und zu auch einwenig rauh war. Eine Superueberraschung war Edith, die zweite Passagierin und auch eine Schweizerin
aus Luzern. Wir haben uns supergut verstanden und die Reise mit ihr war richtig toll. Ansonsten gabs keine Passagiere. Die
Crew bestand aus den 6 Offizieren (Ukraine, Polen, Russland) und der restlichen Crew (ca. 14 Philippinos). Die Leute waren
total nett. Teilweise etwas zurueckhaltend, teilweise war die Konversation schwierig wegen den Sprachproblemen und der Captain
war schon eine ganz spezielle Nummer. Auch in den Maschinenraum durften Edith und ich nicht trotz vielem Fragen. Frauen koennten
da nicht rein, das bringe Unglueck. So viel zum Aberglauben. Und pfeifen durfte man auch auf keinen Fall, das ruft den Hurricaine.
Es gibt noch mehrere solcher stories aber ich habe sie grad nicht mehr praesent :-). Am Samstagabend waren wir bei den Offizieren
zur Party eingeladen. Es wurden Musikvideos geschaut und getanzt. Edith hat grosszuegig meinen extravertierten Teil unterstuetzt
und so tanzte ich mit allen Offizieren und hatte viel Spass. Am naechsten Abend gab es noch eine Party auf dem Basketballfeld,
diesmal fuer die ganze Crew inkl. gemeinsamem Nachtessen. Das hat richtig Spass gemacht und ich habe endlich wieder einmal
gemerkt, dass Feste feiern so richtig Spass machen kann. Ich hatte natuerlich den Vorteil, eine von 2 einzigen Frauen an Bord
zu sein und so kam ich toll auf meine Kosten mit Tanzen. Hat richtig Spass gemacht.
Auch beim Basketballspielen zusehen hat Spass gemacht. 2 Baelle haben sie an die See verloren weil
das Netz irgendwo undicht war. Es hatte auch ein Schwimmbad in einem unteren Stock das jeweils mit Meerwasser gefuellt wurde
und eine Sauna.
Wunderschoen war es auch,ganz am Bug vorne zu sitzen und Titanic zu spielen. Dafuer wurden wir allerdings
geruegt. Naja. Wie gesagt der Captain......
Viel Zeit habe ich auch immer wieder auf der Bruecke verbracht. Das war total spannend und jetzt
bin ich eine richtige Seefrau und weiss selber ein Schiff zu navigieren :-). Vor allem am Tag als wir von Santos
ausliefen war das Wetter stuermisch und gewittrig mit Blitzen. Es hatte riesige Wellen und das Boot ist wunderschoen gerollt
so dass man kaum mehr gehen konnte und die Dinge gut festmachen musste. Wir hatten auf der Skala die Staerke 8-9 was sehr
hoch sein soll. Naja. Es gibt Schlimmeres. Die Skala geht bis 12. Das waere dann der Hurricaine. Jedenfalls war es so, dass
mir diese Schiffsreise viel Spass gemacht hat und ich gerne wieder auf See gehen wuerde..... Oh, etwas Wichtiges faellt mir
noch ein. Ich habe wunderbare Waale gesehen und Delphine. Und das von sehr nahe. Das war auch sehr faszinierend. Es gaebe
noch sooo viel zu erzaehlen aber irgendwie fuehrt es zu weit, dann kommt ihr ja ueberhaupt nicht mehr zum Arbeiten.
In Rio sind wir nicht von Bord gegangen, keine Zeit. In Santos waren wir shoppen fuer ein paar Stunden.
Ich glaube am 13. sind wir dann in Buenos Aires eingelaufen. Das Wetter war nicht optimal aber es
hatte nicht geregnet. Edith und ich nahmen zusammen ein Doppelzimmer, lernten Buenos Aires kennen und planten unseren Ausflug
auf die Estanzia vom Mittwoch bis zum Sonntag. Das war auch wunderschoen. Ca. 1 1/2 Stunden von Buenos aires entfernt lag
dieses wundersame Anwesen, mitten in der Natur, mit Pferden, Kuehen, vielen Voegeln und netten Leuten. Einen Morgen durfte
ich den Gauchos beim Kastrieren und Impfen der Kaelbchen zusehen. Es geht einem schon ganz schoen durch Mark und Bein wenn
man die Kuehe und Kaelber so rufen und schreien hoert. Ansonsten sind wir jeden Tag ca. 3 Stunden ausgeritten, haben uns koestlich
den Bauch vollgeschlagen,waren an einem Kinderfest am Abend in der Stadt (die netten Betreuer der Estancia haben uns mitgenommen
und wir durften auch ihr Zuhause und ihre Kinder kennenlernen. Das war richtig nett!) Ich war auch mal mit dem netten Mann
der "Estanciabetreuerin" Boetchen fahren auf der sanften Lagune gleich hinter der Estancia wo sich auch jeden Abend ein wundervoller
Sonnenuntergang ereignete. Wir haben gut gekichert weil wirs wie die Pferde hatten.Beim Hinausrudern waren wir gaaaanz langsam,
doch sobald es wieder heimwaerts ging haben wir zwei Zacken zugelegt :-). Die Tage auf dieser Estancia waren wunderbar erholsam.
Wir haben total die Zeit vergessen und das Gefuehl gehabt wir seien schon ewig dort gewesen.
Wieder zurueck in Buenos Aires habe ich dann Edith nachmittags zum Busbahnhof begleitet. Ihre Reise
ging weiter nach Salta in Richtung Norden.
Wieder allein lief ich schnurstracks auch zum Ticketschalter und kaufte mir ein Ticket fuer Dienstag,
23. November abends 19.30 nach Puerto Madryn / Peninsula Valdes. Heute habe ich jetzt noch einen Bootstrip gebucht fuer den
6. Dezember von Puerto Montt nach Puerto Natales (die Chilenische Kueste runter). Dieser wird 4 Tage dauern und soll wunderschoen
sein. Nach Puerto Maryn wird mich mein Weg wohl in Richtung Bariloche fuehren wo ich dann weitersehe, wieviel Zeit ich noch
habe und was es noch so zu tun gibt bis zur Bootsfahrt.
Irgendwie ziehts mich immer wieder aufs Wasser.
Das Wetter hier in Buenos Aires ist seit ca. vergangenem Dienstag wunderbar. Es wird immer waermer
(heute fast 30 Grad) und sehr sonnig.
Uebrigens waren auch die Sonnenauf- und -untergaenge auf dem Schiff immer wieder bemerkenswert und
ein Traum war auch der Sternenhimmel, wenn man es denn mal schaffte, den Lichtern auf dem Schiff zu entkommen. Noch ein letzter
Spass vom Boot :-) Einmal mussten wir eine Ernstfalluebug machen mit dem Rettungsboot. Das "freefallboat" wie es genannt
wird. zum Glueck wurde es nicht wirklich hinuntergelassen, das gibt naemlich immer wieder Unfaelle. Ach ja, und fuer alle,
die sich um meine Kurven sorgen. Ich habe bisher sowohl auf dem Schiff wie auch sonst keine Kurven verloren, gut gegessen
und fuehle mich, abgesehen von dem ueblen, hatrtnaeckigen Husten der mich jetzt schon ueber 2 Wochen verfolgt, bei bester
Gesundheit.
Eh Voila. Ich hoffe, Ihr habt einen kleinen Eindruck von meiner bisherigen Zeit erhalten. Leider
kann ich immer noch keine Fotos bieten auf dem Web. Aber gemacht habe ich schon welche.
Und jetzt zurueck an die Arbeit und auf Wiedersehen bis zum naechsten Bericht. Wieder auf diesem
Kanal, wenn Sie moegen :-)